Unsere nächsten Termine:

Bittgesänge aus dem Prekariat
"Das Geld liegt auf der Straße – man braucht sich nur zu bücken!“ – Mitnichten, mitnichten.
Für die Kunst, die alte Hure, liegt es ganz versteckt und mühevoll zu finden in Spalten und Ritzen im Mauerwerk furchteinflößender Bürokratiegebäude; verborgen in versteckten Truhen anonym stiftender Stifter; unerkannt schlummernd, zwischen dampfenden Matratzen seeligsüß dämmernder Mäzene – und immer immer unter den gebirgshohen Stapeln der Formulare Formulare Formulare. Das ist nix für die alte Kunst. Da muss sie halt raus aus ihrer Bruchbude, auf die Straße und sich durch düstere Höfe orgeln, die Seele sich aus dem Leib schreien, dem zerschlissenen – Schreien schreien schreien, aber mit schöner Melodie, natürlich. Und inständig, ja allerinständigst die Kurbel drehen und hoffen.
Hoffen und bitten. Hoffen und bitten, dass man sich erbarmt, hinter Fenstern – offenen, und zuen – Gardinenfenstern, Bodentieftiefen oder Zierfenstern … damit daraus die Groschen regnen.
Aus Mitleid. Aus Hochachtung. Aus wann-hört-denn-endlich-das-Geplärre-auf. Und dann darf sie sich wieder bücken, die alte Hure.
Und aufsammeln das Metall. Die Münzen, die Pfennige, die Groschen und Centstücke die dann werden zu ihren Notgroschen. Und für einen Moment wird es hell um die alte Hure.
Und sie glänzt.

Es ist ja so:
Ihren großen Erfolg verdanken Engelbach&Weinand nicht zuletzt der ALTONALE! Das erlebt das Künstlerduo fast täglich in den Fußgängerzonen, wenn es von seinen Fans stürmisch ange-gangen wird mit den fröhlichen Worten: „Wir freuen uns schon soooo auf die nächste ALTONALE!“
Nicht selten fließen Tränen, wenn sie darauf erwidern: „Wir doch auch, wir doch auch!“ Und so geht das schon seit vielen Jahren.
Deswegen zeigen Engelbach&Weinand 2025 die große Engel-bach&Weinand-Retrospektive, denn in diesem Jahr werden En-gelbach&Weinand elf!
Anlassgemäß tragen Engelbach&Weinand ihre schönsten Bühnenkostüme und singen die allerschönsten Gesänge aus elf langen Jahren des Erfolgs.
Und sie feiern sich selbst. Völlig schamlos.
Mit den größten Hits aus Honka-Frauenmörder von Altona, Draußen vor der Tür, Der Durchbruch und vielem anderen mehr.
(Nachkriegs-)Zeit niederschrieb. Er verlor und erlebte die Uraufführung an den Hamburger Kammerspielen nicht mehr.
Künstler sind ja immer in der Krise und die größten Krisen haben bekanntlich die Kleinkünstler. Engelbach&Weinand gewähren Einblicke in ihr trauriges Dasein – und das ist alles andere als traurig!
Auf der Bühne: Die Majores Engelbach und Weinand von der Hamburger Heilsarmee am Ende ihres Liederabends über Fritz Honka. Nach dem Auftritt in der Künstlergarderobe werden die beiden wieder zu Engelbach&Weinand. Und gleich geht die Arbeit weiter: Ein neues Stück muss her - die Heilsarmisten hängen den beiden schon lange zum Hals raus.
Engelbach&Weinand arbeiten sich ab an der schönen Kunst:
An schönen Texten und Konzepten, an schönem Sang und schönem Klang. Arbeiten am Ausdruck, am Inhalt, um Verständnis und Anerkennung. Arbeiten sich ab an den Umständen, am Publikum, an ihren Ansprüchen und an-einander; beseelt von dem einen quälenden Wunsch eines jeden echten Künstlerduos: dem Wunsch nach dem Durchbruch!
INDUSTRIELANDSCHAFT
MIT EINZELHÄNDLERN
Nach dem Fernsehspiel von Egon Monk
für die Bühne bearbeitet von
Vierhuff&Engelbach&Weinand
Im Fernsehspiel "Industrielandschaft mit Einzelhändlern" von 1970 schildert Egon Monk filmisch und sprachlich überaus exakt die Folgerichtigkeit und Unausweichlichkeit, mit der ein Einzelner an den Herausforderungen des ökonomischen Systems zerbricht: Als sein Geschäft infolge großer Marktveränderungen immer schlechter läuft, unterzieht sich ein Drogeriebesitzer einer kritischen Selbstoptimierung, an deren Ende er kläglichst scheitert. Der Drogist stimmt ein unermüdliches Loblied auf den Kapitalismus an – also auf genau das System, das ihn zuletzt in die Knie zwingt. "Industrielandschaft mit Einzelhändlern" ist verblüffend aktuell vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Globalisierung, unregulierter Märkte und dem drohenden Untergang des Kapitalismus.